Case #2 | | Drucken | |
ARTISTIC THINKING Durchgeführt auf dem Forum D´Avignon Ruhr mit dem European Centre for Creative Industrie (ECCE).HERAUSFORDERUNGUm ein nachhaltiges Konferenzerlebnis zu kreieren und den verschiedenen Bedürfnissen der Stakeholdergruppen gerecht zu werden, müssen Veranstalter neue Wege zur Vermittlung von Inhalten und zur Vernetzung von Teilnehmern einschlagen. WAS WIR GETAN HABENZiel des Workshops war es, die Teilnehmer_innen aktiv zur gemeinsamen Ideenentwicklung und zur praktischen Manifestation dieser anzuleiten und Effekte zu schaffen, die über den bloßen Networking-Charakter von Konferenzen hinaus gehen. Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft aus dem Inland und europäischen Ausland kamen zusammen, um gemeinsame Visionen für ihre Themenfelder zu entwickeln. In einem Artistic Thinking Workshop, in Kollaboration mit der Künstlerin Katja von Helldorff, wurden Herausforderungen des Ruhrgebiets für die Bereiche „Klima“, „Interkultur“, „Stadtentwicklung“ und „Wirtschaft“ identifiziert. Nach einer Definitions- und Ideenentwicklungsphase wurde ein Transformationsprozess gestartet, um die Ideen in Form von Artefakten greifbar zu machen. Diese kollaborativen Skulpturen stellen eine Verbindung dar, sind Netzwerk und Empathieträger zugleich. Sie sind Manifestationen durch Kunst und machen den Arbeitsprozess auf verschiedenen Ebenen sichtbar, bringen alle Teilnehmer_innen auf einen Nenner, schaffen AHA_Effekte, öffnen die Köpfe und bringen auf neue Gedanken. Es wurden vier Lösungsansätze erdacht, deren Kernelemente künstlerisch dargestellt wurden. Dazu bauten die Teilnehmer aus ruhrgebiets-typischen Materialien (z.B. Grubenkörben) Skulpturen, die schließlich in kreativen Präsentationen den Konferenzteilnehmern vermittelt wurden. MEHRWERTDer gewollt irritierende Ideenpräsentation im Rahmen der auf Vorträge spezialisierten Konferenz brennt sich in das kollektive Gedächtnis der Besucher ein. Den Konferenzteilnehmern wurde die Anonymität des Zuhörens genommen und durch ein Erlebnis eingetauscht, das zu nachhaltigen Diskussionen anregt. Auf spielerische Weise schärfen die Workshop-Teilnehmer den Blick für Problemfelder und bieten kreative Lösungsvorschläge an. Die starke Kraft der Kunst ist es, komplexe Inhalte zu abstrahieren und die theoretische Ebene zu verlassen. Die Skulptur manifestiert den gemeinsamen Schaffensprozess und macht die Idee darüber hinaus greifbar. Dieses gemeinsame Referenzobjekt schafft zugleich Identität und Authentizität. Was sagen die Teilnehmer?Was nach dem Prozess in den vier Workshops als Ergebnis stehen würde, war zu Beginn der Konferenz vollkommen unklar. Ja, ob überhaupt etwas wie ein Ergebnis herauskommen würde. Im Grunde wurde damit genau das Risiko induziert, das jeder kreative Prozess in sich trägt. Wie es ein Teilnehmer sagte: „Das ist die Magie am kreativen Arbeiten: Wo vorher nichts war, ist plötzlich etwas.“ Bei der Herstellung der Skulptur lagen zwar mitunter die Nerven blank, aber die Energie im Raum war bewundernswert und genau der Spirit, den eine arbeitende, streitende, mehr als nur aus Networking und Reden bestehende Konferenz schaffen sollte.
Links zu Hintergrundinformationen:Interview mit Eva von Schwarz+WeissARTE-Interview mit Elisabeth von Schwarz+Weiss und Bericht über die Konferenz
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